Themen und Projekte

Missionarinnen aus dem Oldenburger Münsterland

Wenn es um Mission geht, ist meist von Männern die Rede. Dabei wurde die Mission aus dem Oldenburger Münsterland überwiegend von Frauen getragen: Rund 375 Frauen lassen sich namhaft machen, die als Angehörige verschiedener Orden in alle Teile der Welt gingen, um den Menschen zu helfen – etwa als Krankenschwestern oder als Lehrerinnen. Auf der Grundlage von Interviews, Briefen und anderen Materialien geht das Projekt dem Wirken der Schwestern nach. Am 23. Juni 2024 eröffnet das Institut die Ausstellung „Missionarinnen in verflochtenen Welten“ im Museumsdorf Cloppenburg. Zusammen mit der Ausstellung erscheinen zwei Bücher: eine Monographie aus der Feder der Projekt- und Institutsleiterin Prof. Dr. Christine Aka (Missionarinnen, Mission und Missionsunterstützung. Ordensfrauen aus dem Oldenburger Münsterland in verflochtenen Welten) und ein Dokumentationsband mit Selbstzeugnissen und Dokumenten sowie ergänzenden Studien zu Missionsbasaren und zu Missionar*innen auf Zeit.
Niederdeutsches Theater in Bokern-Märschendorf (Foto: Sina Rieken)

Laientheater, Laienorchester, Ortschronisten und mehr Kultur

In einem gemeinsamen Projekt erforschen Wissenschaftlerinnen der Universität Rostock und des Kulturanthropologischen Instituts Oldenburger Münsterland und der Wossidlo-Forschgungsstelle der Universität Rostock die ehrenamtliche Kulturarbeit im ländlichen Raum. Dabei geht es im Oldenburger Münsterland schwerpunktmäßig um die darstellende Kultur, vor allem um Laienbühnen, Chöre und Musikvereine. Projektbearbeiterin ist Sina Rieken M.A. In Rostock werden vor allem die lokale Geschichtsforschung und die Ortschronistengruppen in den Blick genommen. Projektbearbeiterin in Rostock ist Dr. Friederike Berlekamp. Zur Wossidlo-Forschungsstelle siehe hier.
Fahrzeug eines Landwirtes in Friesoythe, Foto: Schürmann, KAI-OM

Hofidee und dörfliche Gesellschaft

Auf den Dörfern entwickelt sich der Strukturwandel dramatisch. Gemessen an der Gesamtbevölkerung hat sich die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf ein Zehntel reduziert. Bei rund 70 Prozent der verbleibenden Betriebe ist die Nachfolge ungewiss oder fehlt völlig. Unter diesen Umständen ist der Hofgedanke, der den Bauern auf den Betrieb und seine Weitergabe an die nächsten Generationen verpflichtet, eine besondere Herausforderung. Angesichts dieser Unsicherheiten stellt sich auch die Frage, wer die dörfliche Gesellschaft trägt und welche Rolle die verbliebenen Bauern in ihr spielen. Vor allem auf der Grundlage erzählender Interviews untersucht das Projekt, wie die Betroffenen mit der Situation umgehen.
 
Erdbeerernte im Kreis Cloppenburg, Juni 2021. Foto: Schürmann, KAI-OM  

Landwirtschaftliche Sonderkulturen im Oldenburger Münsterland

Vor allem auf einem fruchtbaren Landstreifen nördlich von Vechta blüht der intensive Obst- und Gemüseanbau. Hier gibt es auch die größte geschlossene Erdbeeranbaufläche Deutschlands. Das Projekt verfolgt die Entwicklung dieses Wirtschaftszweiges und fragt nach dem Wirken von Erzeugern, Händlern, verarbeitenden Betrieben und anderen Beteiligten. Einen Hintergrund bildet immer auch die Frage, wieweit Landwirte hier Alternativen zum herkömmlichen, dem Gebot des Wachsens oder Weichens unterworfenen Agrarwirtschaft finden können. Ein Buch zum Thema ist im Frühjahr 2024 erschienen: Im Erdbeerland. Sonderkulturen im Oldenburger Münsterland. 316 Seiten, 116 Abbildungen, als Druckausgabe mit festem Einband im Verlag des Museumsdorfs Cloppenburg (ISBN 978-3-938061-48-0, 22,00 €) oder als E-Book (PDF) beim Waxmann-Verlag, Münster (ISBN 978-3-8309-5035-06, 20,99 €).  
Eine neue Bürgerin wird angekündigt: Visbek,. 2018. Foto: Christine Aka, KAI-OM

Der soziale Kitt: Nachbarschaft und Festkultur

Zu den Stereotypen über das Landleben gehören Schützenfeste und der reichliche Konsum geistiger Getränke bei diesen Feiern. Das Projekt sieht genauer hin: Welchen Regeln folgt das gemeinsame Feiern, wieweit trägt es dazu bei, lokale Gemeinschaften zu stabilisieren, und wieweit ist für alle, die dazugehören wollen die Teilnahme an den kleinen und großen Festen verpflichtend? Welche Aufgaben erfüllen Nachbarschaften? Durch Befragungen und teilnehmende Beobachtung entsteht ein differenziertes Bild von Nachbarschaftswesen und Festkultur des Oldenburger Münsterlandes.
Foto: Holger Detje, pixabay.com

Zwischen Shanghai und Schützenfest: Weltweites Pendeln und lokale Bindung

Eine Reihe von Firmen des Oldenburger Münsterlandes ist weltweit aktiv. Dies macht es nötig, dass Mitarbeiter Reisen in die ganze Welt unternehmen. So können sie heute in Fernost anzutreffen sein – und morgen auf dem Schützenfest in Vechta. Wie verhalten sich die Betroffenen zu dieser Situation? Das Projekt geht dem scheinbaren oder tatsächlichen Widerspruch zwischen Weltläufigkeit und lokaler Verbundenheit nach.